Freitag, 29. April 2011

Joachim Mertes und die Hunsrücker Friedensbewegung



Hier eine kleine Materialsammlung aus meinem Archiv 1984:

23.1.1984, Hunsrücker Zeitung in einem Bericht über den SPD Unterbezirksparteitag:

".. In scharfer Form setzte sich Mertes auch mit der geplanten Raketenstationierung auf dem Hunsrück auseinander. Er wisse zwar, daß er für diesen Satz geprügelt werde, wenn man aber von anderer Seite argumentiere, hier würden 120 Millionen Mark investiert und schließlich auch Arbeitsplätze geschaffen, dann müsse er doch daran erinnern, daß auch der Bau von KZ's ökonomisch gewesen sei. Und zwar für jene, die sie gebaut hätten.
„Natürlich werden Leute daran verdienen. Aber man muß sich doch fragen, ob solche Investitionen der Bevölkerung dienen. „Für ihn sei die Landesverteidigung nicht nur Lippenbekenntnis, meinte Mertes. Aber diese Art von Aufrüstung könne er nicht akzeptieren, weil sie herzlich wenig mit Landesverteidigung zu tun habe.
Im weiteren Verlauf des Parteitages stimmten die Delegierten bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung einem Initiativantrag zu. Demnach lehnt die SPD den Bau eines NATO-Stützpunktes bei Hasselbach-Bell entschieden ab. In der Antragsbegründung heißt es, 120 Millionen Mark Kosten seien ein Hohn angesichts der Finanznöte der Gemeinden. Wie Dieter Ney aus Kastellaun weiter erklärte, soll diese Ablehnung nicht etwa eine Verweigerung von Werten wie Freiheit, Demokratie oder Liebe sein, sondern gerade im Gegenteil eine Entscheidung für diese Werte."
Joachim Mertes beteiligt sich an Bürgerinformationsabenden,
in Bell am 2.2.1984. Diese Informationsabende stärken den
Widerstand der Gemeinderäte gegen das NATO Bauvorhaben.
Dabei wurde Mertes (wie auch die Friedensstammtische regelmäßig)
bespitzelt.