Hahn Air Base an. Das Hunsrück Forum berichtet.

Was bewegt Menschen, die an Heiligabend und an den beiden Weihnachtstagen, der Deutschen liebsten Feiertagen, die behagliche Wohnzimmeratmosphäre im trauten Familienkreis freiwillig mit einem zugigen Freiluftplatz an der Hunsrückhöhenstraße (B 327) vertauschen ?
Und wenn sie sich dann auch noch selbst an einem Betonsockel in der Nähe der viel befahrenen Straße anketten ?
Die Antwort erscheint einfach: Sie wollen Aufmerksamkeit erregen. So geschehen
Weihnachten 1983 !
Drei Männer der Hunsrücker Friedensbewegung ketteten sich am Sockel des Wappens vom Flugplatz HAHN an. Nach ihren eigenen Aussagen wollten sie mit dieser spektakulären Aktion zur Weihnacht nicht nur vom "Frieden singen und sagen hören", sondern die Bevölkerung auf die "friedensbringende Symbolik des Wappens vom Flug platz HAHN", u.a. ein Atompilz (!), aufmerksam machen.
Und analog einer Karikatur von H.Haitzinger ketteten sich die drei Männer am Sockel des HAHN-AB fest, um so die unheilvolle Abhängigkeit der beiden deutschen Staaten von ihren jeweiligen 'Schutzmächten' zu verdeutlichen.

Die Aktion fand Anklang. Nicht nur die Anhänger und Sympatisanten der Friedensbewegung sondern auch Bewohner der umliegenden Hunsrückgcmcindcn kamen, um sich an Ort und Stelle, teilweise aus Neugier, über die in einem Flugblatt vcröffentlichte Aktion zu informieren. Nach einer oftmals sachlichen Diskussion sah sich gar mancher Besucher das Wappen erstmals genauer an und stellte fest: 'tatsächlich ein Atompilz; warum eigentlich.?'
Aber auch mancher Autofahrer unterbrach
spontan seine Fahrt , um sich über die auf einem Schild angezeigte "entmilitarisicrtc Zone" zu unterrichten. Kurze Diskussion, Information, Weinachtsplätzchen - dann ging die Fahrt weiter.
Auch die amerikanische (bereits zehn Minuten nach Beginn der Aktion) und
deutsche Polizei war zu Gast. Außcrgcwöhnliche Vorkommnisse gab's keine.
Als die Angeketteten im Verlaufe ihrer Aktion die Inschrift 'HAHN AB' in HAHN ABM" umgestalteten, blickte doch mancher Besucher nachdenklich ins Gras.
Viele Bewohner der Hunsrückdöfer arbeiten auf dem Militärflughafen als Zivilisten... Eine ebenso unheilvolle Verkettung?
Noch etwas ist zu dem gesamten Vorgang bemerkenswert: Obwohl informiert, erwähnte die Lokalpresse das Geschehen mit keinem Wort...
Noch eine unglückselige Verquickung ?
Klaus & Gabi
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