Donnerstag, 24. September 2009

Gegen den Datenbunker auf den Gossberg

Die Friedensbewegung demonstriete 1986 gegen die geplante Militäranlage auf dem Gossberg.

Hintergrundbericht, Hunsrücker Friedensinformationen 1986.

Der Gossberg ist eine kleine Erhebung zwischen den Dörfern Hundheim und Wüschheim.

Bis 1983 war der Gossberg militärischer Sperrbezirk: auf ihm befand sich eine Radarstation für die NIKE-Herkules Atomraketen bei Hasselbach.



Im Mai wurden die letzten Baracken von amerikanischen Arbeitern abgerissen. Schon am 18. Juni 1985 fragte der Hundheimer Ortsvorsteher bei der Bezirksregierung in Koblenz an, ob der Gossberg im Rahmen der Cruise Missile Stationierung erneut militärisch ausgebaut würde.




Einen Monat später antwortete Dr. Gauli
von der Bezirksregierung: "Nichts bekannt".

Auf Anfragen von SPD, Grünen und CDU antwortete Staatssekretär Würzbach mehrmals im Deutschen Bundestag: "Die bestehenden militärischen Schutzbereiche um den Gossberg werden aufgelöst."




Auch Manfred Wörner beruhigte am 9.Juni in Bonn 70 Hunsrücker Gemeinderäte
mit dem Hinweis, jetzt
würden im Hunsrück keine weiteren Militäranlagen gebaut.

Umso mehr wunderte sich im Juli Willi Zimmer, der auch Bürgermeister der Gruppengemeinde Bell ist. Die NATO stellte Antrag auf Errichtung eines Telefonanschlusses am Gemeindehaus Hundheim. Im Dorf fragte man sich: "Wofür braucht die NATO bei uns einen Telefonanschluss ?"

Gerüchte wurden bekannt, es habe schon Bauausschreibungen zur Errichtung einer 6-stöckigen Radarleitstelle auf dem Gossberg gegeben. Vier Stockwerke unterirdisch, zwei überirdisch.
Weiterhin wurde aus Bundeswehrkreisen bekannt: Die US-Armee plant eine streng geheime Anlage auf dem Gossberg. Spätestens wenn die Bagger anrollen,
werden wir wissen ob uns die Bonner Herren wieder belogen haben.

PS: Nachtrag 2009: Kurze Zeit später rollten die Bagger, wir wurden also belogen.
Heute sind die Bunkeranlagen eine teure Militärruine.

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