Donnerstag, 13. August 2009

Rund 100 Demonstranten gegen Atomwaffen in der Eifel

Büchel (epd). Zum Abschluss eines vierwöchigen Protests der Friedensbewegung in der Eifel gegen die dort vermuteten Atomwaffen haben am Sonntag rund 100 Menschen vor dem Bundeswehr-Fliegerhorst Büchel demonstriert. Am Gedenktag zum Atombombenabwurf auf Nagasaki 1945 forderten sie einen Abzug der rund 20 vermuteten US-amerikanischen Nuklearwaffen und eine atomwaffenfreie Welt. Zum Abschluss fand eine symbolische Sitzblockade des Luftwaffenstützpunktes statt.

Die Redner, unter ihnen Schauspielerin und Grünen-Politikerin Barbara Rütting, forderten die Bundesregierung auf, die nukleare Teilhabe in Deutschland zu beenden. "Es darf doch wohl nicht wahr sein, dass hier in der Eifel immer noch amerikanische Atomwaffen lagern. Diese Waffen müssen endlich weg", forderte Rütting, die bis vor kurzem bayerische Landtagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen war. Es sei gut, dass in Büchel protestiert werde. Auch wenn es nicht viele Menschen seien, sei es wichtig, Protest zu zeigen.

Mit dem Abzug der Atomwaffen aus Büchel würde Deutschland in der Diskussion um eine atomwaffenfreie Welt ein wichtiges politisches Signal in die Welt aussenden, sagte Elke Koller vom Initiativkreis gegen Atomwaffen, einem der Mitveranstalter der Demonstrationen in Büchel. Die bündnisgrüne Bundestagsabgeordnete Ulrike Höfken machte angesichts der Rede von US-Präsident Barack Obama in Prag und seiner Vision von einer Welt ohne Atomwaffen deutlich, dass jetzt öffentlicher Protest vor Ort sehr wichtig sei. Bernd Hahnfeld, Vorsitzender der Juristenvereinigung IALANA, fordere, die Massenvernichtungswaffen in Büchel endlich abzuschaffen.

Seit vier Wochen protestiert die Friedensbewegung in der Eifel gegen Atomwaffen. In der Nähe des Fliegerhorstes wurde ein Friedenscamp zur Koordinierung der Aktionen errichtet. Die Friedensaktivisten haben in dieser Zeit mit Rockkonzerten, Mahnwachen und Protestaktionen immer wieder auf die Atomwaffen in der Eifel aufmerksam gemacht, oft von einem großen Polizeiaufgebot begleitet.

In der Nacht vom Freitag auf Samstag waren drei Demonstranten aus Belgien und Deutschland auf das Bundeswehrgelände vorgedrungen. Ihnen droht nun eine Anzeige wegen Sachbeschädigung und Landfriedensbruch. Ähnliche Aktionen hatte es schon vorher gegeben.

Seit 1996 demonstriert die Friedensbewegung immer wieder in Büchel gegen die dort vermuteten US-amerikanischen Atomwaffen. Im vergangenen Sommer waren rund 2.000 Demonstranten in die Eifel gekommen. In Büchel kündigten Redner weitere Aktionen in der Eifel in den kommenden Monaten an. epd-rps/dj all

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