Sonntag, 15. Februar 2009

Inflation oder Deflation?

Die einen meinen jetzt kracht es: Inflationen, die anderen meinen, viel schlimmer, Deflation.
Kann es aber auch sein, die Preise einfach so zu lassen, wie sie sind?

In Axel Springers "Welt" kündet an einem Tag die Schlagzeile dieses Staatstragenden Blattes vom Staatsbankrott, wenn die Börse fällt, an einem anderen wiederum vom Dollar- Zusammenbruch, wenn die US-Regierung wieder einmal Anleihen platziert hat.

Es gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder wir sind wirtschaftlich und finanziell am Ende. Dann spiegelt uns die Medienlandschaft gegenwärtig ein realistisches Abbild der Welt. Oder dieselben Schwachköpfe die vorher das System bejubelt haben liegen auch diesesmal völlig falsch.

Leben auf Pump in Amerika und die innovativen Banker wurden bejubelt, alles in bester Ordnung. Doch als sie jetzt merken müssen, dass dem anscheinend nicht so ist, kippen sie völlig um ins Gegenteil. Jetzt ist alles "fürchterlich", was vorher die beste aller Welten ausmachte. Wie bei einem quängelnden Kleinkind geht das: Jetzt mag ich meinen Brei nicht mehr, jetzt schmeiße ich ihn auf den Teppich.

Alle Inflationen - und die Hyperinflationen erst recht - sind von einer extremen Ausweitung der Geldmenge begleitet. Jetzt steigt die Geldmenge wieder, also wird es wieder Inflation geben, sagen viele unserer großen Wirtschaftskommentatoren. Doch hat man dabei nicht etwas vergessen?
Hyperinflationen waren stets Folgen verheerender Kriege, die man auf Pump finanziert hat. So stieg auf der einen Seite der Geldumlauf immer mehr, die Waren auf der anderen Seite hatte
man jedoch verschossen und zerstört. Das konnte natürlich nicht gut gehen.

Doch hatten wir gerade einen großen Krieg? Sicher, Bush der Idiot hat im Irak viele Dollar verpulvert, Menschen umbringen lassen und enorme Sachwerte zerstört. Aber hatten wir einen großen Krieg, der alle Waren zerstört hat? Nein, überall bersten die Lager. Überproduktion!
Waren gibt es in jeder Hinsicht im Überschuss. Ist in einer solchen Situation mit einer Inflation zu rechnen? Ist es vorstellbar, dass die Produzenten die Preise signifikant anheben können?
Auch wenn sich die Geldmenge verzehnfacht - ganz sicher nicht.

Bleibt also die Deflation. Doch bei einer derartig expansiven Geld- und Fiskalpolitik ist es kaum wahrscheinlich, dass die Preise signifikant sinken werden. Wahrscheinlich wird also tatsächlich das Undenkbare passieren - und so ist es ja eigentlich meistens an den Märkten: Es wird weder eine Deflation noch eine Inflation geben. Wir erleben eine Wirtschaftskrise, wie wir schon viele Wirtschaftskrisen erlebt haben. Nur etwas anders, aber jede Krise ist anders als ihr Vorgänger.

Das ist bitter, im Einzelfall brutal. Vielleicht kommen wir aus der Krise immerhin mit Verbesserungen für die Armen und Schwachen. Einer Globalisierung, die nicht in obszöner Weise Manager und Superreiche bevorteilt.

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